8. Januar bis 29. Januar 2023 | Köln Grau
Papierarbeiten von Sylvie Zijlmans & Hewald Jongenelis | Paperworks by Sylvie Zijlmans & Hewald Jongenelis
Höhlenzeichnungen sind die ältesten Dokumente, die der Mensch mit Pigmentfarbe auf einen Untergrund gezeichnet hat. Die Sumerer, als Träger der ältesten bekannten Hochkultur, schrieben seit etwa 3200 v. Chr. mit Keilschrift auf weiche Tontafeln, die zum Teil durch Zufälle gebrannt, überliefert sind. Aus Ägypten sind Schriftträger aus anorganischen Materialien bekannt, beispielsweise die Narmer-Palette – eine Prunkpalette des Königs Narmer (3100 v. Chr.) aus Schiefer. Papierähnlichere sind aus Papyrus gefertigt. Dieses Papyrus(papier) besteht aus den flach geschlagenen, über Kreuz gelegten und gepressten Stängeln der am gesamten unteren Nil in ruhigen Uferzonen wachsenden Schilfpflanzen (echter Papyrus), die dünnen, gepressten Schichten werden dann zusammengeklebt (laminiert). Geschrieben wurde darauf mit schwarzer und roter Farbe. Die schwarze Tusche bestand aus Ruß und einer Lösung von Gummi arabicum, die rote Farbe wurde auf Ocker-Basis hergestellt. Das Schreibgerät war ein Pinsel aus Binsen. Papyrus wurde im Alten Ägypten seit dem dritten Jahrtausend v. Chr. als Schreibmaterial benutzt. Zwar gab es Papyrus im antiken Griechenland, jedoch war eine Verbreitung über Griechenland hinaus kaum bekannt. Im 3. Jahrhundert v. Chr. ersetzten die Griechen den Pinsel durch eine gespaltene Rohrfeder.
Im Römischen Reich wurden sowohl Papyrus als auch Wachstafeln benutzt. In die Letzteren wurde der Text mittels angespitzter Griffel geritzt. Nach dem Auslesen wurde das Wachs mit einem Schaber geglättet und die Tafel konnte erneut beschrieben werden. Öffentliche Verlautbarungen wurden meist als dauerhafte Inschrift (Steintafeln oder Metallplatten) an Tempeln oder Verwaltungsgebäuden angebracht. Die Römer bezeichneten Papyrus-Rindenbast mit lateinisch liber, aus dem sich später die Bezeichnung „Library“ (Bibliothek) entwickelte.
Wir zeigen verschiedene Arbeiten von Zijlmans und Jongenelis auf Papier.
Cave drawings are the oldest documents that humans have drawn on a surface with pigment paint. The Sumerians, as the bearers of the oldest known advanced civilisation, wrote with cuneiform script from about 3200 BC on soft clay tablets, some of which have survived burnt by accident. Writing media made of inorganic materials are known from Egypt, for example the Narmer palette – a showpiece palette of King Narmer (3100 BC) made of slate. More paper-like ones are made of papyrus. This papyrus (paper) consists of the stems of reed plants (true papyrus) that have been beaten flat, laid crosswise and pressed, and that grow along the entire lower Nile in quiet riparian zones; the thin, pressed layers are then glued together (laminated). Writing was done on them with black and red ink. The black ink consisted of soot and a solution of gum arabic, the red ink was ochre-based. The writing utensil was a brush made of rushes. Papyrus was used as writing material in Ancient Egypt since the third millennium BC. Although papyrus existed in ancient Greece, it was hardly known to have spread beyond Greece. In the 3rd century BC, the Greeks replaced the brush with a split reed pen.
In the Roman Empire, both papyrus and wax tablets were used. In the latter, the text was scratched by means of a sharpened stylus. After the text was read out, the wax was smoothed with a scraper and the tablet could be written on again. Public announcements were usually inscribed as permanent inscriptions (stone tablets or metal plates) on temples or administrative buildings. The Romans designated papyrus bark bast with Latin liber, from which the term ‚library‘ later developed.
We show various works by Zijlmans and Jongenelis on paper.